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Die ganze Geschichte

1792: Kauf der Ländereien

Das heute als Nells Park bezeichnete Gelände kaufte Nikolaus von Nell, Kanonikus von St. Paulin, 1792 dem Deutschherrenorden ab. Es war ein 8 Hektar großes Stück Moor- und Ödland, weitgehend sumpfig und daher wertlos. Von Nell beeindruckte dies nicht. Er ließ Gräben ziehen, um das Wasser zu kanalisieren, und bildete Inseln und Teiche. Nachdem das Sumpfland trockengelegt war, ließ er den Trierer Gärtner Gotthard das Terrain mit seltenen Bäumen bepflanzen und begann mit dem Bau von Treibhäusern und Wirtschaftsgebäuden – alles im klassischen englischholländischen Stil. Die Leistung von Nells ist umso bemerkenswerter, weil sie in einer Zeit geschah, als in Trier die Revolutionstruppen marschierten, die Göttin der Vernunft auf den Altar in der Jesuitenkirche gesetzt und der Dom als Pferdestall benutzt wurde. Die Umwandlung des Geländes war kein Privatvergnügen. Mit den Bauarbeiten verschaffte von Nell vielen Menschen über Jahre hinweg Arbeit und Einkommen.

1801: Fertigstellung des Park

Die Fertigstellung seines Parks im Jahr 1801 überlebte von Nell nur um 6 Jahre. Eine authentische ausführliche Schilderung der Sehenswürdigkeiten verdanken wir dem Pariser Staatsarchivar Armand Gaston Camus, der die von Frankreich annektierte Provinz besuchte und sowohl die Schönheit des Parks als auch dessen Schöpfer von Nell, als einen von der Gärtnerei mit Leidenschaft eingenommenen Mann, gebührend lobte. Zu den legendären Überlieferungen zählt ein Besuch Napoleons, der als Anerkennung für die landschaftsarchitektonische Leistung dem Trierer Gärtner Gotthard ein Tafelservice aus Frankreich übersenden ließ.

1851: Bau des klassizistischen Herrenhauses

1851 entstand das alte, im klassizistischen Stil erbaute Herrenhaus, dessen verwahrloste Südfront 1940 abgerissen werden musste. Erhalten blieb unter anderem der Gutsstall mit seinen gotischen Fenstern und dem gotischen Portal aus Abbruchmaterial.

1940: Erwerb des Parks durch die Stadt Trier

1940 erwarb die Stadt Trier den Park. Bereits in den Kriegsjahren gelang es dem Gartenamt den Park und die Wasserflächen zu erweitern. Letzteres gelang dadurch, dass genügend Löschwasser für das nahe gelegene Proviantamt hinter dem Bahngleis Metternichstraße (im jetzigen Kasernengelände) gefordert war. Auf diese Weise wurde das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden.

1946: Lambert’sche Dahlienanzucht

Die Fa. Lambert und Söhne verlegte von 1946 bis 1954 ihre Dahlienanzucht in den Nells Park, sodass die Besucher sich einer herrlichen Dahlienblüte erfreuen konnten. Der Park wurde in jenen Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel. Nicht nur der Dahlienreichtum, sondern auch das Bötchenfahren lockte jeden Sonntag viele Trierer an.

1958: Entstehung des Rosengartens

Der Gartenbautag 1958 lieferte viele Anregungen für einen Parkausbau. Unter anderem wurde die Idee einer Landesgartenschau geboren (mit der Ausdehnung der Grünanlagen bis zur Mosel), was letztlich an den Kosten scheiterte. Dafür fasste der Stadtrat den Beschluss, im Nells Park einen Rosengarten anzulegen. Noch mehr Leben erfuhr der Park ab 1960 durch die Aktivitäten des Reit- und Fahrvereins Trier und ab 1970 durch die jährlich stattfindenden Trierer Blumentage.

1981: Ausbau des Rosengartens

Der Rosengarten wurde 1981 in seiner jetzigen Form angelegt. Von den Baugruben auf den Tarforster Höhen wurden über 3000 Kubikmeter der für Rosen besonders geeigneten lehmigen Böden angefahren. Gleichzeitig wurden mit den Bodenmassen kleine Erdhügel und Hänge modelliert. Kreativ gelang es, den Rosengarten in den Park einzubinden, die englische Parklandschaft romantisch fortzusetzen und zugleich den nördlichen Abschluss des Parks neu zu gestalten. Diese Verschmelzung macht den eigenen Charme des Trierer Rosengartens aus. Etwa 500 Rosensorten auf 9000 Quadratmetern Fläche gilt es auf verschlungenen Pfaden zu bewundern, darunter einmalige sog. lebende Museumsexemplare.

1989: Gebäuderenovierung durch die Familie Kraft

1985 gingen die Gebäude in den Besitz der Familie Kraft über. Nach den Plänen des Architekten Schmitz wurde das Herrenhaus zu einem Hotel umgebaut. Durch einvernehmliche Abstimmung zwischen Bauherr und Gartenamt konnte eine beispielhafte Einbindung des Neubaus in den Park erreicht werden.

1999: Renovierung der historischen Orangerie

Die historische Orangerie hatte in ihrer 200-jährigen Geschichte viele Funktionen. Einst diente sie als Stallung. Ab 1960 wurde sie als Reithalle, ab 1970 als Ausstellungsraum für die Trierer Blumentage genutzt. Bis 1998 wurden hier im Winter frostempfindliche Kübelpflanzen und Palmen der Stadt Trier gelagert. 1999 wurde die Orangerie vom Nells Park Hotel angepachtet und für Veranstaltungen teilrenoviert. 2005 übernahm die Familie Kraft die Orangerie von der Stadt und entwickelte ein wegweisendes Gebäudekonzept für Tagungen, Events und Wellness, das 2007 in die Tat umgesetzt wurde. Seitdem zählt die Orangerie weit über die Region hinaus zu den gefragtesten Veranstaltungsorten – vom Kongress bis zur Hochzeit